Tag-Archiv | Kreis Borken

Mehr Unfälle, weniger Verletze – Kreispolizei stellt Unfallstatistik 2012 vor / Radler gefährdet

Wohl jeder Bürger ist schon einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen. Kein Wunder, denn alleine 2012 gab es im Kreisgebiet 9616 davon.
KREIS BORKEN. Das sind 71 mehr als noch im Vorjahr, wobei gerade im ländlichen Raum „zahlreiche Bagatell-und Wildunfälle“ dazu zählen, wie Jochen Büßink, Leiter der Direktion Verkehr, bei der alljährlichen Pressekonferenz berichtete.
Dass es mitunter im Kreis aber auch „richtig“ gekracht hat, zeigen die Zahlen der Schwerverletzen (Krankenhausaufenthalt von mindesten 24 Stunden) und die der Toten: So wurden 2012 insgesamt 317 (-31 gegenüber 2011) Menschen bei Unfällen im Kreis Borken schwer verletzt, 17 (-6) kamen sogar ums Leben. Einen Grund dafür sieht die Polizei im relativ gut ausgebauten Straßennetz und dem damit einhergehendem hohen Geschwindigkeitsniveau – gerade außerhalb geschlossener Ortschaften. „14 der 17 Verkehrstoten sind außerorts ums Leben gekommen“, berichtet Büßink. Weiter auffällig: Sechs der getöteten Verkehrsteilnehmer im Kreis Borken waren Radfahrer, darunter vier Senioren mit Elektrofahrrädern. „Wir werden unsere Präventionsarbeit dahingehend ausweiten“, so Büßink.
Sowieso wird das Thema „Prävention“ bei der Kreispolizei groß geschrieben. So wurden im vergangenen Jahr verschiedene Kampagnen fortgeführt und sogar ausgebaut: „Alleine mit der Aktion Crash Kurs NRW haben wir 2012 insgesamt 2500 Schüler erreicht“, so der Leiter der Direktion Verkehr über das Projekt, bei dem Schüler und Fahranfänger mit Zeugenberichten und Fotos von schweren Verkehrsunfällen konfrontiert werden – psychischer Betreuung inklusive.
Ebenfalls in der Bilanz besonders hervorgehoben wurde die Zahl der Unfallfluchten, die mittlerweile mit 1900 einen Anteil von knapp 20 Prozent eingenommen hat. „Wir können
nur an die Bürger appellieren, aufmerksam zu sein und gegen dieses sozial schädliche Verhalten vorzugehen“, hofft Büßink auf die Unterstützung aus der Bevölkerung. Denn nur durch detaillierte Angaben zum Unfallverursacher könne dieser identifiziert werden: „Wenn lediglich der Hinweis auf ein rotes Fahrzeug vorliegt, kann es mitunter schwierig werden.“ Verkehrsteilnehmer begehen allerdings mitunter Unfallfluchten, ohne sich darüber im Klaren zu sein: „Bei einem Unfall mit Kind muss beispielsweise in jedem Fall die Polizei hinzugezogen werden – auch wenn das Kind scheinbar unbeschadet ist“, erklärt Büßink, dass Kinder keine rechtsverbindliche Aussage machen können.
Aktuell liegt die Aufklärungsquote im Kreisgebiet bei Unfallfluchten übrigens bei knapp 42 Prozent.

Polizei warnt vor Betrügern

KREIS BORKEN. Am vergangenen Wochenende erhielt ein in Kasachstan geborener und in Bocholt wohnhafter Mann einen Anruf von einem vermeintlichen Rechtsanwalt, der im Namen des Sohnes des Geschädigten Geld forderte, um eine drohende Haftstrafe abzuwenden. Im auf russisch geführten Gespräch kündigte der Mann einen Boten an, der das Geld abholen sollte. Der Geschädigteüberprüfte die Angaben nicht und erklärte sich bereit, das Geld zu übergeben. Der Bote erschien bei dem Geschädigten, nahm das Geld an sich und verließ die Wohnung. In den vergangenen Wochen kam es im Kreis zu mehreren solcher „Schockanrufe“ mit ähnlicher Vorgehensweise. Es ist nicht auszuschließen, dass der oder die Täter weiter aktiv sind, so dass die Polizei zu Vorsicht und Misstrauen rät.

Auf einem guten Weg – Ausbildungssituation im Kreis Borken ist entspannt

Wenn Barbara Ossyra, Leiterin der Agentur für Arbeit Coesfeld, in die Zukunft blickt, hat sie eine klare Vorstellung davon, wie sich die zurzeit noch vorhandene Lücke zwischen Ausbildungsplätzen und Suchenden entwickelt. „Es dauert nicht mehr lange, dann haben wir mehr Ausbildungsstellen als Bewerber“, ist sie sich sicher.
KREIS BORKEN. Ein erster Trend zeichnet sich ab, wie die aktuellen Zahlen verdeutlichen, die am Montagvormittag im Rahmen einer Pressekonferenz in der Arbeitsagentur in Coesfeld
vorgestellt wurden. Die Lücke wird bereits jetzt kleiner, der demographische Wandel lässt sie in absehbarer Zeit ganz verschwinden, ist sich Ossyra sicher.
In harten Fakten heißt das: Von Anfang Oktober 2011 bis Ende September 2012 standen 5113 Bewerbern, die sich auf der Suche nach einer Ausbildung an die Agentur gewendet haben, 3637 Ausbildungsstellen entgegen. Barbara Ossyra konnte am Montag sogar noch aktueller werden: Im Agenturbezirk sind noch 14 mit Hilfe der Agentur auf der Suche, dem stehen immer noch 60 offene Stellen entgegen.
Die Ausbildungsplatzsuche führt viele Jugendliche heute aber schon gar nicht mehr an die Tür der Arbeitsagentur. Vielmehr scheinen die Bemühungen der Jobvermittler zu greifen, bereits früh den Kontakt zwischen Schulabgänger und Ausbilder herzustellen. „Die Richtigen finden sich dann im Idealfall schon im Praktikum“, so Ossyra. Überhaupt sollen Präventionsangebote die Jugendlichen für das Berufsleben sensibilisieren. Bereits in der achten Klasse finden die ersten Maßnahmen statt, wird in den Schulen erstmals über Praktika informiert. Weniger zugkräftig sind bislang die Bemühungen der Agentur, für die Duale Ausbildung zu werben – gerade mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang im kommenden Jahr aber eine der Herzensangelegenheiten von Barbara Ossyra. Schaut man sich die Top Ten der Berufe an, zeigt sich, dass die Jugendlichen im Kreis sehr wohl den wirtschaftlichen Trend erkennen und ihre Wahl an den regionalen Gegebenheiten orientieren. Nach wie vor rangiert der Industriekaufmann sowohl in der Hitliste der meist angebotenen Stellen, aber auch der
meist nachgefragten Bildungsgänge ganz oben.
Ein weiterer Trend: Jugendliche, deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt zunächst schlecht erscheinen, erhalten immer häufiger eine Chance in der Wirtschaft. Waren es im vergangenen Jahr noch 3,4 Prozent, die sich in einer Fördermaßnahme wiedergefunden haben, sind es aktuell nur 2,5 Prozent. Ebenfalls erfreulich: Die Zahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss ist im Agenturgebiet deutlich zurückgegangen.
Barbara Ossyra blickte auf die verschiedenen Maßnahmen wie eine bundeseinheitliche Motivationskampagne oder besondere Beratungsmodelle zurück. Sie sieht die Arbeitsagentur für die Zukunft gerüstet, die personellen Kapazitäten wurden als Vorbereitung für den doppelten Abschlussjahrgang in der Studienberatung aufgestockt.
„Dramatische Zahlen unversorgter Bewerber sind nicht zu erwarten“, droht laut Ossyra kein Schreckensszenario.

Bauer sucht Frau

Kernig – so die Bezeichnung von RTL für den Kartoffelbauern Clemens aus dem HALLO-Sektor, der in der aktuellen Staffel von „Bauer sucht Frau“ zu sehen ist. Während die ersten Folgen ohne den Münsterländer auskommen mussten, greift der 44-Jährige am kommenden Montag (12. November, 21.15 Uhr) ins Geschehen ein. Zur Hofwoche hat Clemens die 38-jährige Physiotherapeutin Sandra in den Kreis Borken eingeladen. Ob es zwischen den beiden funkt, ist dann in den kommenden Wochen zu sehen.

Kartoffelbauer Clemens lädt Physiotherapeutin Sandra zur Hofwoche ein.
Foto: RTL

Zeigen, was der Gast wirklich wünscht – DeHoGa und Partner starten Aktion gegen absolutes Rauchverbot

Noch ist nichts entschieden, das Gesetzgebungsverfahren nimmt im Landtag nach der Anhörung am 26. September derzeit seinen normalen Gang. Doch die Pläne der rot-grünen Landesregierung, möglichst bis zum Jahresende ein striktes Rauchverbot in den Gaststätten zwischen Rhein und Weser umzusetzen, haben die Gastronomen im Land aufgeschreckt.
KREIS BORKEN. Geht es nämlich nach Gesundheitsministerin Barbara Steffens  und den Fraktionen von SPD und Grünen, kann in Zukunft maximal noch auf privaten Feiern und Brauchtumsveranstaltungen in Festzelten zum Glimmstängel gegriffen werden. In der kleinen Eckkneipe nebenan wäre dagegen rauchfreie Zone, auch Raucherclubs wären Geschichte.
Für den NRW-Landesverband des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes (DeHoGa), den Brauereiverband NRW und den Getränkefachgroßhandel Grund genug, Alarm zu schlagen.
Mehr noch: In der kommenden Woche starten die drei Partner eine Aktion, die zu einer Art Volksabstimmung über den Nichtraucherschutz werden soll.
Genauer gesagt funktioniert das über einen Bierdeckel, auf dessen einer Seite mit dem Slogan „Ja zu einer fairen Lösung für alle!“ für eine Beibehaltung des seit 2008 geltenden gesetzlichen Status Quo geworben wird. Auf der anderen Seite finden Gäste eine Telefonnummer und einen QR-Code, über die sie ihre „Stimme“ gegen die Neuregelung abgeben können.
„Es wird von der Politik immer so getan, als gäbe es in der Bevölkerung eine durchgängige Akzeptanz für ein striktes Rauchverbot. Das ist für Restaurants, also die Kombination von Essen und Rauchen, auch durchaus richtig – für Schankwirtschaften sieht es aber anders aus“, betont Rainer Nothoff, Leiter der DeHoGa-Geschäftsstelle Gelsenkirchen.
Rund um die Theke zu sitzen und zum Bier eine Zigarette zu rauchen, gehöre für viele zur Kneipenkultur. „Und die Regeln, die oft als kompliziert gelten, sind ganz eindeutig und ermöglichen ein friedliches Nebeneinander von Rauchern und Nichtrauchern“, so Nothoff.
Mit der Bierdeckel-Aktion möchten die Verbände die von ihnen vermutete Stimmungslage sichtbar machen und den Politikern vor der Entscheidung über das neue Gesetz an die Hand geben. Denn: „Die jahrelange Diskussion über das Kneipensterben bekäme mit dem Entwurf eine neue Dimension“, warnt Nothoff.
Schon jetzt sei es immer schwieriger, neue Pächter für kleine Gaststätten zu finden. „Und es ist ja auch immer die Frage, welche Verdienste dahinter stehen“, fügt Nothoff an. „In kleinen Kneipen geht es bei 30 Prozent weniger Umsatz um die nackte Existenz. Und die freiberuflich arbeitenden Wirte fallen dann direkt ins Arbeitslosengeld II.“ (kls)

Chance für Borken und Reken – BORnet setzt Glasfaser-Offensive in unterversorgten Gebieten fort

Die Glasfaser-Offensive von BORnet und den Stadtwerken im HALLO-Sektor geht weiter: Aktuell laufen die so genannten Nachfragebündelungen in Klein-Reken, Bahnhof-Reken und Borken-West.
KREIS BORKEN. Auch dort müssen sich mindestens 40 Prozent der Haushalte für die neue Technologie entscheiden, damit das Projekt realisiert werden kann. In Marbeck (53 Prozent)
wurde dieses Ziel bereits erreicht, in Gemen läuft die Nachfragebündelung noch bis zum 10. November.
In Klein-Reken, Bahnhof-Reken und Borken-West (das westliche Wohngebiet zwischen Weseler Straße, Nordring, An der Nathe und Weseler Landstraße) müssen sich die Bewohner bis zum
15. Dezember für den Glasfaseranschluss entscheiden. Wer im Aktionszeitraum einen 24-Monats-Vertrag unterschreibt, spart die Bereitstellungskosten von 350 Euro und erhält die ersten sechs Monate freie Grundgebühr.

Weitere Infos zu den einzelnen Produkten sowie generelle Infos zur weiteren Vorgehensweise erhalten Interessierte auf Bürgerveranstaltungen, die in Borken-West am 23. (Dienstag) und
31. Oktober (Mittwoch) jeweils um 19.30 Uhr im Restaurant Elia (Weseler Landstraße) stattfinden.
In Bahnhof Reken laden die Initiatoren die Bürger am 30. Oktober (Dienstag) in die Aula der Elisabethvon-Thüringen-Realschule und in Klein Reken am 25. Oktober (Donnerstag) in die Aula der Antoniusschule, jeweils um 19.30 Uhr, ein. Weitere Infos gibt’s auf der Seite der Glasfaser-Initiative: www.bitken-flotter.de.

Großer Schritt im Umweltschutz – Kreis Borken nimmt am „European Energy Award“ teil / Projektgruppe gegründet

Der Kreis Borken macht sich auf den Weg zum „European Energy Award“. Dazu ist jetzt im Kreishaus eigens ein „Energieteam“ gegründet worden.
KREIS BORKEN. Ihm gehören Vertreter des Kreistages sowie der Kreisverwaltung an. Die Leitung hat Umweltdezernent Hubert Grothues. Ziel ist es, innerhalb eines Jahres die Bedingungen für die Auszeichnung zu erfüllen. Begleitet wird das Team in der vierjährigen Projektlaufzeit vom Berater Reiner Tippkötter von der Firma „infas enermetric“ aus Emsdetten.
Ziele dieser Zertifizierung sind ein effizienterer Umgang mit Energie und eine nachhaltige kommunale Energiepolitik sowohl in der Kreisverwaltung selbst als auch im Kreis Borken als Region. In den Blick nehmen wird das Team deshalb nicht nur die kreiseigenen Liegenschaften und Anlagen, sondern auch Aspekte der Raumplanung, der Ver- und Entsorgung sowie der Mobilität.
„Der Kreis Borken hat als einer der ersten Kreise überhaupt im Jahr 2009 ein Klimaschutzkonzept für eine Region auf den Weg gebracht“, erläutert Landrat Dr. Kai Zwicker und betont: „Seither setzen wir sehr erfolgreich mit unseren Kommunen und weiteren Partnern insbesondere Projekte zur Energieeinsparung im Kreis Borken um.“ Mit einem Stromversorgungsgrad
von knapp 40 Prozent aus erneuerbaren Energien liegt der Kreis Borken landesweit an der Spitze.
Dr. Zwicker: „Nachhaltige Energiepolitik bedeutet für uns, den Fokus auf Maßnahmen zur Energieeinsparung und -effizienz wie zur Energieerzeugung zu richten.“ Da sei die Teilnahme am „European Energy Award“ nur folgerichtig.

Klaus Meyermann (SPD), Edith Gülker (Kreisverwaltung), Wolfgang Klein (FDP), Heinrich
Lübbering (CDU), Magdalene Garvert (CDU), Reiner Tippkötter (infas enermetric), Ludwig
Artmeyer (Grüne), Landrat Dr. Kai Zwicker, Peter Sonntag, Antje Lask, Dr. Elisabeth Schwenzow
und Norbert Nießing (alle Kreisverwaltung)