Tag-Archiv | SG Borken

Drei Stützen gehen – SG ab Sommer ohne Stege, Schnelle und Arnold-Hallbauer

BORKEN. Noch hält die Fußball-Landesliga Winterschlaf. Hinter den Kulissen aber bastelt Borken am Kader für die neue Saison. Schließlich verlassen drei Leistungsträger die SG im Sommer. Frederik Arnold-Hallbauer schließt sich dem VfL Rhede an. „Wir hätten Freddy gern gehalten, haben ihm ein gutes Angebot gemacht. Aber er will die Herausforderung Oberliga annehmen“, so Martin Hagen, sportlicher Leiter der SG.
Danny Schnelle beende seine Karriere aus beruflichen Gründen, auch mit Björn Stege plane der Club nicht mehr. Borkens Nummer eins, im besten Torwartalter (31) und Garant für manchen Hinrundenzähler, weiß noch nicht, ob/wo er künftig den Kasten hütet. Um den Platz zwischen den SG-Pfosten streiten sich ab der neuen Spielzeit Tuncay Sinan und Noch-U 19-Mann Ive Burkhardt.
Arnold-Hallbauers Job in der Defensive könnte Kim Hartmann übernehmen. Der Ex-Gemener, noch in Diensten des Landesligisten Borussia Bocholt, ist erster externer SG-Neuzugang für 2013/2014.

Eine Klasse für sich – Souveränem Herbstmeister gehen die Gegner aus

Hut ab vor Borkens Landesliga- Männern. Klasse die U19-Auftritte der SG in der Bezirksliga. Den stärksten Hinrunden-Eindruck aber hinterließ das vermeintlich schwache Geschlecht.
BORKEN. Acht Spiele, acht Siege. Fünf Tore kassiert, 35 erzielt. Nicht mitgerechnet das Dutzend Treffer, das Borkens A-Liga-Damen Marl-Hüls im Spätsommer einschenkte. Binnen sage und schreibe 26 Minuten. Die TSV-Damen hatten nachvollziehbarerweise wenig Lust, sich weiter vertrimmen zu lassen, gaben nach einer Trinkpause auf und meldeten wenig später die Mannschaft ab. „Dabei hatte unser Coach Klaus Kamphoff noch vor dem Gegner gewarnt“, schmunzelt Co- Trainerin Britta Heselhaus.
Dass Großalarm vor den Begegnungen nur mehr beim jeweiligen SG-Gegner herrscht, führt Heselhaus auf zwei Dinge zurück: „Zum einen hat sich das Team nach der radikalen Verjüngung vor zwei Jahren gefunden. Zum anderen trägt unser Spiel ganz klar Klaus’ Handschrift.“ Gefährlich werden kann der SG im Titelkampf nur Marl. Dort gastieren die Borkener, die das Hinspiel 5:2 gewannen, am 17. März.

Gesucht: Die Nummer eins im HALLO-Land – Derby kein Match wie jedes andere

Uwe Heller versucht gar nicht erst den Eindruck zu erwecken, am Sonntag (2. Dezember), beim Landesliga-Derby zwischen Borken und Heiden (14.30, Im Trier) ginge es um bloße drei Zähler.
BORKEN. „Klar ist das für mich ein besonderes Spiel“, so der Coach der Hausherren. Sieben überwiegend erfolgreiche Jahre stand er als Trainer in Diensten der Viktoria. Heller lebt in der Düwelsteen-Gemeinde, Sohn Kai kickt weiter für Heiden.
Aber nicht nur er selbst verspüre vor der mutmaßlichen Partie des Jahres dieses Kribbeln: „Man bekommt schon mit, dass sich die Leute in Borken wie in Heiden auf das Match freuen.“ Spielt das Wetter mit, freut sich auch der SG-Kassierer. HALLO-Prognose: Besuchersaisonrekord im Trier.
Zum sportlichen Teil: Voller Hochachtung spricht Heller über Heidens Offensive, mit im Schnitt knapp drei erzielten Treffern die beste der Liga: „Markus Seyer und Lars Katemann hätten auch uns ein paar Zähler mehr beschert.“ Ein hypothetischer Satz, das Wildern beim Nachbarn war für Borkens Coach tabu. Und doch trifft er den Kern des Problems: die fehlende Durchschlagskraft. Sturmführer Bastian Bone ist sicher nicht schlechter als Heidens Bomber, war aber erst verletzt, dann gesperrt und sucht immer noch seinen Rhythmus.
So sehr sich Gäste-Coach Harald Katemann über die Seinen, die selten lange fackeln im Sturm, freut: Das vogelwilde Defensivverhalten seiner (gesamten) Elf beim jüngsten 5:6 gegen Borghorst „hat mir überhaupt nicht gefallen. Da gab es zu viele Lücken.“ Ansonsten hat der Ex-Profi keinen Grund zur Klage. Obschon viele, er selbst eingeschlossen, die SG vor der Saison für etwas stärker hielten als die Viktoria: „Momentan sind wir auf Augenhöhe – und spielen Sonntag auf Sieg, um an Borken vorbeizuziehen.“ Hellers Tipp: „ein 1:1“.

Messis von morgen – Bürgermeisterpokal mit Stadtauswahl

BORKEN. In der Sporthalle am Berufskolleg wird am Sonntag (18. November) ab 13 Uhr zum dritten Mal der Bürgermeisterpokal ausgetragen. Das Turnier wurde 2011 vom Stadtsportverband ins Leben gerufen und findet in diesem Jahr mit acht U 12-DFB-Stützpunktmannschaften statt.
Auf Initiative des Stadtsportverbands-Vorsitzenden Josef Nubbenholt wird in diesem Jahr erstmals eine Stadtauswahlmannschaft teilnehmen.
Von den Borkener Stadtvereinen haben der SV Burlo, der RC Borken-Hoxfeld und die SG Borken Spieler für den Kader gemeldet. Unter der sportlichen Leitung von Harald Henkel hat die Stadtauswahlmannschaft zuletzt einige Trainingseinheiten absolviert.
Zu den teilnehmenden Mannschaften gehören die DFB-Stützpunktmannschaften aus Ahaus/Coesfeld, Bochum, Dortmund, Hagen, Lüdinghausen, Münster, Steinfurt und Recklinghausen.

Notelf nach Nottuln – Borken geht vor Verfolgerduell das Personal aus

Nottuln gegen Borken. Dritter gegen Vierter. Mithin eines von zwei Top-Landesliga-Duellen am Sonntag, 15 Uhr (das andere bestreiten Primus Dorsten und der Zweite Sinsen). Schade nur, dass ausgerechnet im Verfolgerduell eine Art SG-Notelf ranmuss.
BORKEN. Zu den Langzeitverletzten gesellen sich am Wochenende Raphael Bauer (muss arbeiten), Torsteher Björn Stege, Danny Schnelle (beide Muskelfaserriss), Urlauber Marvin Uebbing und der immer noch angeschlagene Robert Magos. Dazu der Vorteil der Hausherren, auf dem vertrauten Kunstrasen zu spielen: „Selbst in Bestbesetzung wäre das eine echte Herausforderung“, unkt SG-Trainer Uwe Heller. Nottuln, seit Ewigkeiten bekannt für taktisch gut geschulten Nachwuchs und prima Standards, lässt inzwischen auch das Bällchen ganz ordentlich laufen. Nicht zuletzt der Rückkehr Mathias Krüskempers (vormals Adler Buldern) wegen.
Gerade Borkens stabile, aber personell so gebeutelte Defensive muss also Sonntag auf der Hut sein. Darüber hinaus wünscht sich Heller „mehr Durchschlagskraft“ und eine „bessere Chancenverwertung“. In den Bereichen habe es zuletzt ein wenig gehapert (Ausnahme: die erste Hälfte in Borghorst). Gelinge es seiner Elf indes, aus Nottuln einen Zähler mitzunehmen und die verbleibenden „sehr schweren“ Heimspiele des Jahres gegen Heiden und Ahaus (2./9. Dezember) erfolgreich zu gestalten, dann „schielen wir schon noch nach oben“, so Heller. Fans können die SG am Sonntag im Teambus begleiten (Abfahrt: 12.30 Uhr, Trier).

Im Vorjahr endete das Duell auf dem Nottulner Kunstrasen (hier Dennis Przerwa/r. gegen Ex-GW-Mann Christoph Homann) torlos.

. . .aber mit Biss – U 19-Bezirksliga: Spitzenreiter Borken geht auf dem Zahnfleisch

Wenn Edgar Holtick von einer „Seuchensaison“ spricht, dann mag das mit Blick auf die Tabelle ein wenig verwundern. Tatsächlich aber hat der Coach des U19- Bezirksligisten SG Borken arge Personalprobleme.
BORKEN. „Die Jungs gehen momentan auf dem Zahnfleisch“, stöhnt der Trainer des Aufsteigers. Zwischenzeitlich standen Holtick ganze zwölf Mann zur Verfügung: „Zwei Spieler, die längst ihre Zusage gegeben hatten, sind in letzter Sekunde abgesprungen, zwei sind langzeitverletzt, einer erkrankt, einer war gesperrt.“
Umso bemerkenswerter, wie der Neuling die Liga aufmischt. Ortsrivale Gemen hat der SG ein Remis abgetrotzt, in sämtlichen übrigen Begegnungen gingen die Kreisstädter als Sieger vom Platz. Womöglich, weil sie trotz der sprichwörtlichen Parodontose mit Biss agieren. „Da stehen mehrere Leute auf dem Platz, deren Berufswunsch es ist, Fußballer zu werden. Entsprechend hängen sich die Jungs rein“, lobt Holtick.
Zum Dauerzustand dürfe der dünne Kader aber – trotz des anhaltenden Erfolges – nicht werden: „Wir schauen ja nicht nur auf die Tabelle, sondern sind auch ein Ausbildungsbetrieb. Dazu gehört zum Beispiel, einem Spieler eine Denkpause zu verordnen, wenn die Leistung nicht stimmt. Oder zu wechseln, um ein neues System auszuprobieren. Beides geht nicht, wenn bloß ein Mann auf der Bank sitzt.“
Zwar füllt Holtick den Kader, wenn es gar nicht anders geht, mit B-Jugendlichen auf. Die Ideallösung sei das aber nicht: „In dem Punkt schlagen zwei Herzen in meiner Brust, da ich als Jugendkoordinator auch die U 17 stets im Blick habe.“ Die steht im Vergleich mit der U 19 deutlich schlechter da und muss sogar um den Verbleib in der Bezirksliga fürchten.
Die A-Jugend darf dagegen von der Landesliga träumen. Die sei zwar absolut kein Muss, so der Coach, „wehren würden wir uns gegen den Aufstieg aber nicht“. Zumal 90 Prozent
des Kaders dem Jungjahrgang angehören und eine weitere Saison dranhängen könnten. Die ärgsten Konkurrenten heißen Wettringen, Münster 08 und Hiltrup, Sonntag, 10.30 Uhr, gastiert die SG in Dülmen.

Da standen Edgar Holtick (mi. Reihe, 2.v.l.) noch 17 Mann zur Verfügung. Inzwischen ist der Kader dramatisch geschrumpft.

Positive Signale – Das Deutsch-Chinesische Fußballzentrum eröffnet Chancen

Das erste gemeinsame Symposium zum Deutsch-Chinesischen Fußballzentrum in Borken ist Geschichte. Welche Chancen durch die Gespräche entstanden sind, verrät Stadtsportverbands-Chef Josef Nubbenholt im Interview mit HALLO-Redakteur Mike Hünting.

Wie entstand die Zusammenarbeit mit China?

Nubbenholt: Aktuell beschäftigt sich die Sporthochschule Köln mit dem Sportentwicklungsplan für Borken. Gleichzeitig beraten die Fachleute aus der Domstadt die chinesische Region Shengyang, wo man am Deutschen Breitensportkonzept interessiert ist. Die Chinesen waren auf der Suche nach einer mittleren Stadt als Partner für die Fußballjugend und Prof. Dr. Rittner von der Sporthochschule hat aufgrund seiner Kenntnisse Borken vorgeschlagen. Die Initiative kommt also aus China.

Sind auch Beziehungen außerhalb des Sports denkbar?

Nubbenholt: Unser Konzept sieht eine dreigliedrige Entwicklung vor. Durch den Aufbau eines Fußballzentrums könnten Schülerbegegnungen und auch wirtschaftliche Kooperationen entstehen. Beim ersten Symposium wurde das Thema seitens der Chinesen beschleunigt, in dem auch der Vizeleiter von Shenyang Municipal Government Trade & Economic Promotion Office in Europe mit Sitz in Düsseldorf Tagungsteilnehmer war. Die Stadt Shenyang mit der Provinz Liaoning haben für China in der wirtschaftlichen Bedeutung die Stellung wie das Ruhrgebiet für Deutschland. So konnten wichtige Wirtschaftskontakte schon wesentlich früher geknüpft werden, als wir uns in den kühnsten Träumen ausgemalt haben.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?

Nubbenholt: Wichtig ist natürlich, dass man sich zunächst kennenlernt, einschätzt und behutsam miteinander umgeht – schließlich führen wir aktuell nur Auftaktgespräche. Darüber hinaus müssen wir vieles lernen, was die chinesische Kultur und Mentalität angeht. Dabei erhalten wir sehr nützliche Hilfe von Prof. Dr. Rittner, der auch in soziokulturellen Dingen unterwegs ist und ein absoluter Kenner der Szene ist.

In China ist auch nicht alles Gold was glänzt – Stichwort Menschenrechte…

Nubbenholt: Wir sollten nicht als Kritiker auftreten – das steht uns nicht zu. Wir wissen um die Problemstellung in China, nur im Moment ist die Borkener Szene gut aufgestellt, wenn wir vertrauensvolle Gespräche führen und uns erstmal kennenlernen.

Die Delegation aus China hat bei ihrem Besuch Fußballspiele in Aussicht gestellt. Wie steht es damit?

Nubbenholt: Aktuell laufen die Planungen, die stark vom Nationalen Sportverband in China vorangetrieben werden. Allerdings muss auch der finanzielle Rahmen abgecheckt werden,
denn bei einer Reise von zwei kompletten Teams nach Deutschland entstehen schnell Kosten im sechsstelligen Bereich. Die Chancen stehen aber gut, dass noch in diesem Jahr die chinesische Nationalmannschaft der Frauen gegen die Damen des FC Twente und die U17 aus Shengyang mit vielen Spielern aus der Nationalmannschaft gegen die U17 der SG antritt.

Wann sehen wir den ersten Chinesen im Trikot der SG?

Nubbenholt: Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht mehr vor Ort sondern würde als Guru weltweit tätig sein. Das kann ich natürlich noch nicht sagen und es wäre auch vermessen.

Positive Gespräche brachte das erste Symposium zum Deutsch-Chinesischen Fußballzentrum, wie Josef Nubbenholt vom StadtSportVerband Borken (r.) mitteilt. Unter anderem wurde die Delegation in der Sportschule Kaiserau von Hermann Korfmacher (5.v.r.), Präsident des Fußball-und Leichtathletikverbandes Westfalen, empfangen.

Von wegen Herbstdepression – SG immer noch ungeschlagen und in der Lage, langfristig oben mitzumischen

Acht Spieltage liegen hinter den Landesligafußballern der SG Borken. Hinrundenhalbzeit. Für Coach Uwe Heller die Gelegenheit, das Saisonziel ganz sachte zu korrigieren.
BORKEN. Rang acht – die Abschlussplatzierung der SG 2011/2012 – oder besser. So lautete die Zielvorgabe im Sommer. Inzwischen glaubt der Trainer, „dass wir dauerhaft um die ersten drei, vier Plätze mitspielen können“. Herbstdepression? Von wegen. Aus einem simplen Grund: „Die Liga ist weniger ausgeglichen als in der Vorsaison. Bis auf Aufsteiger Sinsen und Absteiger Dorsten belegen ausnahmslos Teams die vorderen Plätze, die schon vorher in der Staffel4 beheimatet waren.“
Allein die schwache Konkurrenz für den prima Start der Kreisstädter verantwortlich zu machen, würde den Auftritten der Heller-Elf freilich nicht ganz gerecht. Immerhin waren es drei Mannschaften aus der oberen Hälfte – Dorsten, Sinsen und Mesum – , denen die immer noch ungeschlagenen Borkener zuletzt Paroli boten.
Und: Die Neuen kommen. Robert Magos (nach einer Verletzungspause überhaupt erst zum zweiten Mal in der Startelf) traf am Sonntag beim 3:1 über Mesum doppelt. Marvin Uebbing und SG-„Oldie“ Danny Schnelle bilden ein bärenstarkes Pärchen vor der Abwehr. Auch Angreifer Bastian Bone schien auf dem besten Wege, nach langer Leidenszeit Fuß zu fassen – ehe ihn der Platzverweis in Sinsen jäh stoppte. Vier Wochen Sperre. Ein viel zu hartes Urteil, meint der Coach.
Spaß machen Heller aber nicht nur die Zugänge: „Dafür, dass wir die Viererkette ständig umbauen und Leute wie Frederik Arnold-Hallbauer kaum Defensiverfahrung haben, lösen die Jungs das hinten sehr, sehr ordentlich.“

Sieht seine Elf auf einem guten Weg, muss aber vier Wochen auf Torjäger Bastian Bone (r.) verzichten: Uwe Heller.

Woche der Wahrheit – SG misst sich mit anderen Top-Teams

BORKEN. Spitzenspiel im Trier: Am Sonntag (23. September, 15 Uhr) empfängt Fußball-Landesligist SG Borken, derzeit Tabellendritter, den Westfalenligaabsteiger SV Dorsten-Hardt, der am Sonntag auf Platz eins kletterte und die SG ablöste. Und die nächste Top-Paarung kommt bestimmt: Eine Woche drauf, am 30. September (Sonntag, 15 Uhr), gastieren die Kreisstädter beim TuS 05 Sinsen (Schulstraße, Obersinsen). Das Team aus dem Marler Ortsteil belegt nach fünf Spieltagen den zweiten Platz – gleichauf mit der SG. Eine vermeintlich leichtere Aufgabe hat Ligarivale Viktoria Heiden vor der Brust. Die Elf aus der Düwelsteen-Gemeinde hat am Sonntag Aufsteiger Union Lüdinghausen (15 Uhr, Wellenbad) zu Gast. Sieben Tage später muss Heiden in Dorsten ran.

Keeper-Coach kein Kahn – Christoph Müller bevorzugt sachliches Auftreten / Karriere-Highlight: Pokal-Halbfinale

Schnapper haben einen Schuss, sind aufbrausend und beißen gegnerischen Stürmern wie eigenen Verteidigern in den Hals. So weit das Vorurteil. Man kann es freilich auch als ruhiger Vertreter seiner Zunft zu was bringen. Gestatten, Christoph Müller, Torwarttrainer des Fußball-Landesligisten SG Borken.
BORKEN. Müllers „sachliche Art“ schätzt auch die Nummer eins der Kreisstädter, Björn Stege. Lernen könne er eineganzeMengevom Ex-Profi. Zum Beispiel, „die Bälle häufiger festzuhalten“. Beides, die sachliche Art und das herzhafte Zupacken, folgt laut Müller einer einfachen Logik: „Wenn ich bei jeder Aktion meine Leute zusammenfalte, nehmen die mich irgendwann nicht mehr ernst.“ Besser sei eine präzise, unaufgeregte Ansprache, um sich als Keeper Gehör zu verschaffen. Was das Festhalten der Bälle angeht: „Es gibt Torleute, die wehren einen Schuss spektakulär per Flugshow ins Toraus ab. Ganz toll, wenn die anschließende Ecke zum Tor führt.“ Müller weiß, wovon er spricht. Zwischen 1997 und 1999 bestritt der heute 37-Jährige 21 Zweitligaspiele für den 1. FC Nürnberg und RW Oberhausen, weitere 117 Male stand er in der Regionalliga für RW Essen, den SC Verl und Schalke 04 II zwischen den Pfosten.
Das Highlight seiner Profi-Karriere: „Das Pokal-Halbfinale mit RWO gegen die Bayern.“ Obschon Carsten Jancker, Stefan Effenberg und Thomas Linke beim 3:1 für den Rekordpokalsieger trafen und Müller den Weg nach Berlin verwehrten. Linkes Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 „ging auf meine Kappe“, schmunzelt Müller mit nötigem Abstand. Trotzdem schaue er sich gelegentlich die Zusammenfassung jenes für ihn so denkwürdigen Matches an. Ob es für Stege und Co. eine ähnlich historische Saison wird? „Abwarten“, empfiehlt Müller. Nach gerade fünf Spieltagen bleibe man – trotz des tollen Saisonstarts – besser auf dem Teppich. Zumal „die dicken Brocken wie Dorsten erst kommen“.

Macht den SG-Schlussleuten Beine: Christoph Müller.