Enormes Suchtpotenzial – Pool-Billard lässt Sascha Wigger und Co. nicht mehr los

Sascha Wigger kam vor gut einem Jahr nur zum Billard mit, um einem Kumpel einen Gefallen zu tun. Inzwischen ist der Sport für ihn „eine wahre Sucht“geworden.
BORKEN. Wigger und seine Mitstreiter, das Billard-Team Borken, schieben nicht nur jeden Samstag ab 20.30 Uhr in der Merkur-Spielhalle am Nordring – Neueinsteiger sind stets willkommen – eine ruhige Kugel.
Darüber hinaus stehen Wigger und Christoph Stevering fast jedes Wochenende für den Bezirksligisten 1.PBSC Wesel am Tisch. Die Gurkerei sei zwar ein bisschen nervig, so Stevering. Da es aber keinen eingetragenen Verein in der Kreisstadt gebe, dürfe das Team Borken auch nicht am Ligabetrieb teilnehmen. „Allein ein Klublokal in der passenden Größe zu finden, ist ein Problem“, so Stevering. Und da Pool-Billard nun mal Randsportart sei, stünden auch die Sponsoren nicht eben Schlange.
Dennoch hoffen beide, irgendwann so viele ähnlich engagierte und pool-begeisterte Mitmenschen beisammen zu haben, dass es vielleicht doch zur Gründung eines eigenen Vereins reicht.
Der bis dato letzte dieser Art in Borken, die „Pool Brothers“, strich um die Jahrtausendwende die Segel. Ein „Überbleibsel“ dieser Ära ist Marc Hinsel. Bis zum Verbandsund Oberligaspieler hat es Hinsel in seiner Glanzzeit gebracht. Derlei Ambitionen hat der Sozialarbeiter inzwischen nicht mehr: „Familie und Job nehmen halt mit den Jahren einen größeren Raum ein. Weite Fahrten zu Partien tu’ ich mir heute nicht mehr an.“ Sollte Borken irgendwann aber wieder offizielle Wettkampfstätte werden, stünde auch Hinsel parat. Bis dahin hat der Mann, der im Jugendhaus Borken arbeitet, die Aufgabe, den hiesigen Nachwuchs an den Billard-Sport heranzuführen. Da Spielhallen für unter 18-Jährige von Rechts wegen tabu sind, können sie stattdessen an der Josefstraße das Pool-Einmaleins lernen. Jeden Dienstag zwischen 14 und 15.30 Uhr. An immerhin vier Tischen. An den Neun-Fuß- Turniertisch lässt Hinsel aber nur diejenigen, die den Billard-Führerschein in der Tasche haben. Dabei geht es nicht so sehr um technische Fertigkeiten, sondern um Benimmregeln. „Randaliert jemand am Tisch, kann das schnell ins Geld gehen“, weiß Hinsel. Der Nobeluntersatz, der im Jugendhaus steht, kostet schlappe 3500 Euro, ein neuer Bezug 300.
Ebenfalls tief in die Tasche greifen muss der, der ein Profi-Queue sein Eigen nennen will. Was Wigger nachvollziehbarerweise davon abhält, regelmäßig Kleinholz aus dem Spielgerät zu machen. „Auch wenn die Versuchung manches Mal, wenn ein Stoß so gar nicht funktionieren will, groß ist“, schmunzelt der Borkener. Gerade bei den so genannten Trick-Shots. Was Wigger, Stevering und Co. diesbezüglich so alles draufhaben, kann man im Netz bestaunen (http://billardborken-nrw.blogspot.de).

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